Alles zu Audis Elektro-SUV mit bis zu 340 PS
Bild: Audi AG
Gefällt uns
- Viel Platz auf der Rückbank
- Sehr wendig
- Tasten für wichtige Funktionen
Gefällt uns nicht
- Touchscreen-Position ist nicht optimal
- Krankt etwas am Rotstift
- Viele Untermenüs bei Fahrzeugeinstellungen
von
- Andreas Huber
- Jan Horn
- Sebastian Friemel
21. Februar 2024
Inhaltsverzeichnis
- Vorstellung
- Preis
- Design
- Antriebe
- Ausstattung
- Test
Vorstellung
Erstes MEB-Modell aus Ingolstadt
Vorhang auf für den neuen Audi Q4 e-tron. Mit ihrem ersten MEB-Modell haben die Ingolstädter ihre Vision eines Elektroautos auf der neuen Konzernplattform 2021 vorgestellt. Neben dem Q4 nutzen bislang auch die Modellgeschwister VW ID.4 und Skoda Enyaq den Unterbau aus Wolfsburg, haben aber optisch rein gar nichts mit dem Audi zutun. Wie der Technikbruder ID.4, läuft allerdings auch der Q4 e-tron im VW-Mehrmarkenwerk in Zwickau vom Band.
Preis
Preise starten bei rund 53.000 Euro
Der Q4 e-tron wird mit drei Antriebsvarianten und in zwei Karosserieausführungen angeboten. Neben dem klassischen SUV ist auch die Coupéversion Sportback erhältlich, die einen Aufpreis von 2000 Euro kostet. Das Basismodell, der Q4 45 e-tron mit Hinterradantrieb und 286 PS (210 KW) kostet 52.950 Euro, der Sportback startet bei 54.950 Euro.
Alle Preise auf einen Blick:
SUV | Sportback | |
---|---|---|
Audi Q4 45 e-tron | ab 52.950 Euro | ab 54.950 Euro |
Audi Q4 45 e-tron quattro | ab 54.950 Euro | ab 56.950 Euro |
Audi Q4 55 e-tron quattro | ab 59.000 Euro | ab 61.000 Euro |
Design
Der Q4 ist ein typischer e-tron
Auch wenn Audi im Großen und Ganzen VW-Konzerntechnik beim Q4 nutzt, bleiben die Ingolstädter optisch völlig eigenständig. Der e-tron hat äußerlich nichts mit seinen Plattformbrüdern gemeinsam und setzt auf den von Audi bekannten technischen Designansatz. Die Front bleibt e-tron-typisch geschlossen und war der erste Audi mit geschlossenen Audi-Ringen. Sie beherbergen die Sensorik.
Mit personalisierbarem Tagfahrlicht
LED-Scheinwerfer sind immer Standard, nur wer Matrix-Technik haben möchte, muss tiefer in die Tasche greifen. Wer seinen Audi personalisieren möchte, bekommt optional die Möglichkeit die Signatur des Tagfahrlichts zu ändern.
An der Seite fallen die ausgestellten Radhäuser auf, die im Audi-Jargon Blister heißen. Die Felgen variieren je nach Wunsch zwischen 19 und 21 Zoll. (
Hier geht's zum AUTO BILD Sommerreifentest)
Der Q4 wird in jeder Version mit klassischen Spiegeln ausgestattet werden. Eine Option auf Kameras, wie sie beim Audi e-tron möglich ist, gibt es beim Kompaktmodell nicht. Am Heck gibt es ebenfalls LED-Rückleuchten, die durch ein durgängiges Leuchtenband miteinander verbunden sind.
Sportback: Q4 e-tron auch als Coupé
Neben dem Vollheck bietet Audi den Q4 auch als coupéhaften Sportback an. Bis zur B-Säule unterscheiden sich die beiden SUVs nicht, danach fällt das Dach des sportlichen Derivats aber sichtbar ab. Das Heck endet in einer zweigeteilten Heckscheibe, die von einem Spoiler getrennt wird.
Ungewöhnlich: Mit 535 Litern Kofferraumvolumen bietet das Coupé im Alltagsbetrieb sogar mehr Platz für Gepäck als das SUV. Trotz steiler abfallender Dachlinie ist das Raumangebot im Fond aber immer noch gut. Mit 1,80 Metern Körpergröße macht der Q4 e-tron Sportback auch auf langen Reisen in der zweiten Reihe Spaß.
Die Abmessungen auf einen Blick:
- Länge: 4,59 Meter
- Breite: 1,87 Meter
- Höhe: 1,61 Meter
- Radstand: 2,76 Meter
- Kofferraumvolumen: 520 bis 1490 Liter (Sportback: 535 bis 1460 Liter)
Antriebe
Aktuell drei Motorsierungen für den Q4 e-tron
Aktuell bietet Audi drei Motorisierungen für den Q4 e-tron an. Dabei gibt es nur die Einstiegsvariante mit Hinterradantrieb, den Q4 45 e-tron mit 210 kW (286 PS). Darüber eine Version mit Allradantrieb und derselben Leistung, die mit dem Zusatz "quattro" gekennzeichnet wird. Das Topmodell heißt Q4 55 e-tron quattro, hat 250 kW (340 PS) und sprintet in 5,4 Sekunden von null auf 100 km/h.
Einstiegs-Sportback mit höchster Reichweite
Der Akku des Q4 e-tron kommt rechnerisch auf 82 kWh. So viel Strom kann er aber nicht aufnehmen. Die Brutto-Angabe unterscheidet sich technisch bedingt von der tatsächlich nutzbaren Netto-Kapazität. Im Alltag ist es dem Q4 e-tron also nur möglich, 77 kWh an Strom mit sich zu führen.
Am weitesten kommt nach WLTP übrigens der Q4 45 e-tron in der Sportback-Version: Bis zu 562 Kilometer sollen drin sein.
Die technischen Daten im Überblick:
Audi Q4 45 e-tron | Audi Q4 45 e-tron quattro | Audi Q4 55 e-tron quattro | |
---|---|---|---|
Motor | Elektro | Elektro | Elektro |
Antrieb | Heckantrieb | Allrad | Allrad |
Leistung | 210 kW (286 PS) | 210 kW (286 PS) | 250 kW (340 PS) |
max. Drehmoment | 545 Nm | vorn: 134 Nm/hinten: 545 Nm | vorn: 134 Nm/hinten: 545 Nm |
0-100 km/h | 6,7 s | 6,6 s | 5,4 s |
Höchstgeschwindigkeit | 180 km/h | 180 km/h | 180 km/h |
Reichweite nach WLTP* | 455–544 km Sportback: 474–562 km | 449–524 km Sportback: 465–539 km | 449–523 km Sportback: 465–537 km |
Die zum Verkaufsstart des Q4 im Jahr 2021 noch angebotenen Varianten 35 e-tron, 40 e-tron und 50 e-tron sind mittlerweile nicht mehr im Programm.
Ausstattung
Innenraum: Blick ins Q4 e-tron co*ckpit
Innen setzt Audi das technische Design der Karosserie fort. Die Flächen sind scharf gezeichnet, das co*ckpit ist hochwertig verarbeitet. Bereits in der Basis gibt es auf Wunsch das neue abgeflachte Sportlenkrad. Die Mittelkonsole scheint förmlich zu schweben und mausert sich – inklusive Fahrstufenblock aus dem e-tron GT – zum richtigen Eyecatcher.
Die Klimaanlage wird nach wie vor über Tasten gesteuert
Das digitale Kombiinstrument ist bei allen Q4 e-tron Serie. In der Basis misst das Zentraldisplay 10,1 Zoll, optional sind 11,6 Zoll möglich. Die Ingolstädter verbinden im Q4 e-tron Zukunft und Gegenwart. Zwar wird im Audi viel über Touchflächen wie am Lenkrad gesteuert, allerdings behalten Funktionen wie die Klimabedienung ihre klassischen Tasten. Sie haben einen exzellenten Druckpunkt, was zum hochwertigen Eindruck des Innenraums passt.
Im Fond kommt der große Radstand vor allem der Beinfreiheit zugute. Sie liegt in etwa auf dem Niveau eines aktuellen Q7. Das bedeutet für die zweite Reihe Langstreckenqualität.
Einziger Kritikpunkt: Durch den im Boden verbauten Akku ist weniger Platz unter der Sitzreihe als in konventionell angetriebenen Fahrzeugen. Das führt zu einem spitzeren Winkel der Knie, der auf Dauer unangenehm werden könnte. Zwar hat Audi deshalb extra die Rücksitzbank höhergelegt, ganz über den Umstand hinwegtäuschen kann dieser Kniff aber nicht. Audi trifft keine direkte Schuld, hier ist die fehlende Aussparung im Akkupaket des MEB verantwortlich.
Fazit von Andreas Huber: Der Audi Q4 e-tron zeigt, dass Konzerntechnik durchaus unterschiedlich interpretiert werden kann. Auch wenn sich die MEB-Modelle VW ID.4, Skoda Enyaq und Audi Q4 unter dem Blech sehr ähneln, trägt der Audi die Ringe an der Front zu Recht.
Wärmepumpe und Progressivlenkung für den Q4 e-tron
Zwei Dynamikpakete lassen sich für alle Q4 e-tron auf Wunsch bestellen. Das erste Paket beinhaltet dabei ein Sportfahrwerk, das den Q4 um 15 Millimeter tiefer legt. Es legt den Fokus deutlich auch sportliches Fahren. Für mehr Spreizung im Alltag gibt es aber auch eine Plus-Variante des Fahrwerks mit Verstelldämpfung.
Das erste Dynamikpaket ist in der S-Line Serie. Alle e-tron mit Sportfahrwerk erhalten auch eine Progressivlenkung.
Für eine bessere Klimatisierung des Innenraums an kalten Tagen sorgt eine optionale Wärmepumpe. Sie nutzt die Abwärme der Batterie, um den Innenraum zu heizen. Das hilft zum einen das Temperaturmanagement des Akkus zu gestalten und sorgt im Winter für mehr Reichweite, da kein Heizgebläse Energie verbraucht.
Test
Fahrbericht: Audi Q4 Sportback 50 e-tron
Bei der ersten Fahrt im Audi Q4 Sportback 50 e-tron waren wir zunächst überrascht: Er wiegt bereits ohne Gepäck und Menschen an Bord über zwei Tonnen, ist aber dennoch wendig wie ein Kleinwagen. Denn das Gewicht der Akkus (rund 500 Kilogramm!) zum Beispiel verteilt sich flach und sorgfältig ausgebreitet nahezu bündig am Bodenblech des SUV. Entsprechend fahrstabil fühlt sich der Q4 an.
Die meiste Zeit mit Heckantrieb
Zugleich federt das Auto (auch dank der optionalen Stoßdämpferregelung) so sanft, satt und gleichmütig wie eine dicke Reiselimousine. Der Q4 Sportback 50 e-tron (299 PS, 310 Nm) stürmt geradezu lässig vorwärts. Im Normalfall übernimmt nur der hintere der beiden E-Motoren den Antrieb, erst bei voller Beschleunigung oder auf rutschigem Untergrund arbeitet die vordere E-Maschine mit.
Wird der Q4 verhalten bewegt, zeigt der Bordcomputer alle 100 Kilometer rund 20 kWh Energieverbrauch. Damit wären gut 400 Kilometer Reichweite zu schaffen. Nach WLTP verspricht Audi beim Topmodell sogar rund 530 Kilometer fahrbare Distanz. Das versprochene Ladetempo: etwa zehn Minuten für 130 Kilometer Strecke.
Modernes, fehlerfreies Infotainment
Elektrisch rund, in Fahrt in Bestform – wie steht's um Multimedia und Co? In wichtigen Teilen zwar aufpreispflichtig, dafür hochmodern, fehlerfrei und in Details absolut originell. So lässt sich beispielsweise das Tagfahrlicht in verschiedenen Strahldesigns einstellen, die Augmented-Reality-Darstellung der Navigationshinweise im vorbildlich aufgebauten Head-up-Display funktioniert herausragend, und das Rekuperationssystem des E-Antriebs kann der Fahrer über Lenkradtasten feinabstimmen. Bis hier wirkt der Q4 also äußerst gelungen.
Ein paar kleine Schrullen hat er
Keine Fehler? Nein, eher Schrullen. So führt im Motorraum eine wirklich ärmlich wirkende "Styropor"-Lufthutze den Kühlbedarf des Systems in Richtung Wärmetauscher, den Berührbildschirm hat Audi nicht optimal positioniert.
Die leicht klapprige Blende über der Dreiertastenreihe (drive select, Warnblinker, ESP) finden wir haptisch fragwürdig, und die Vielzahl an Untermenüs für Fahrzeugeinstellungen erahnt man nur nach dem Studium der Bedienungsanleitung. Am Ende haben wir den Q4 also doch ganz gut durchschaut.
Vergleichstest: Der ewige Zweite?
Bei den AUTO BILD-Vergleichstests belegte der Audi Q4 e-tron bislang zweimal die goldene Mitte und musste sich knapp geschlagen geben.
Audi Q4 e-tron gegen BMW iX1 und Mercedes EQB
Im Vergleich mit dem BMW iX1 und dem Mercedes EQB verliert der Q4 e-tron gegen den BMW. Obwohl das Auto in vielen Details fein ausgetüftelt ist, reicht es leider nicht für den Sieg, weil es bei der Qualität am Rotstift krankt.
Zum einen offenbart sich das, wen man die Motorhaube öffnet, die im Gegensatz zu den hydraulisch unterstützten Hauben der Konkurrenz von Hand mit einem Stützstab fixiert werden muss. Zudem klappert der Audi beim Gang über Kopfsteinpflaster wie das Überraschungsei in der Hand eines Dreijährigen.
Den ausführlichen Vergleichstest finden Sie hier
Audi Q4 e-tron gegen Hyundai Ioniq 5 und Polestar 2
In unserem Vergleichstest gegen Hyundai Ioniq 5 und Polestar 2 platziert sich der Q4 e-tron in der Mitte. Auf der Haben-Seite stehen hoher Komfort, gute Fahrleistungen, ordentlich Platz und feines Multimedia. Doch der Hyundai ist im Vergleich in allen Disziplinen ein kleines bisschen besser.
Ein Kritikpunkt: Die Rekuperation lässt sich mit den Schaltpaddles am Lenkrad verstellen (300 Euro extra), das funktioniert ganz gut. Allerdings verzögert der Audi eben nicht bis zum Stillstand, sondern rollt mit 5 km/h weiter – und das ist gewöhnungsbedürftig.
Den ausführlichen Vergleich finden Sie hier
Fazit
von
Eine Mischung aus Raumwunder und Sprintüberraschung – der Q4 e-tron ist gelungen. Er fährt sich tadellos. In einigen Details haben wir zwar gestutzt – die hohe Reichweite entschädigt jedoch.
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