Modulares Smartphone im Test: Hier schwächelt das Moto Z2 Play (2024)

Ein Schritt vor, zwei Schritte zurück

|Von:Frederik Niemeyer

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Im Test macht das Motorola Moto Z2 Play zwar eine gute Figur, muss sich trotz einer in Teilen besseren Ausstattung jedoch hinter seinem Vorgänger einreihen. Denn das erste Z Play hatte eine exzellente Akkulaufzeit, die des Z2 Play ist nur noch gut. Einen Rückschritt macht der Hersteller auch bei der Fotoqualität. Die Aufnahmen sind zwar in Ordnung, lassen aber Details vermissen. Wie der Vorgänger lässt sich auch das Z Play der zweiten Generation auf Wunsch sehr einfach modular erweitern, was vor allem spielerische Möglichkeiten eröffnet.

Vorteile

Teils praktisches Modulsystem

Gute Verarbeitung

Zwei Jahre lang Android-Updates

Nachteile

Mittelmäßige Kamera

Hoher Einführungspreis für ein Mittelklasse-Handy

Moto Z2 Play: Das Moto Mod macht die Musik

Motorola glaubt an modulare Smartphones. Auch das das 5,5 Zoll große Z2 Play ist mit dem sogenannten Moto-Mod-System kompatibel und lässt sich über andockbare Rückseiten erweitern. Wichtig für den Erfolg dieses Systems ist seine Einfachheit, sagt der Hersteller. Und das ist korrekt: Denn modular bedeutet hier nicht, frickelig, sondern flexibel. Auf der Rückseite des Moto Z2 Play befinden sich einige kleine Kontakte, über die sich die Moto Mods mit dem Handy verbinden. Zur Befestigung kommt ein in den Rückseiten verborgener Magnet zum Einsatz, wodurch sich die Mods im laufenden Betrieb ohne Werkzeug wechseln lassen. Diese Idee gibt einiges her – lebt und fällt letztlich aber mit der Qualität der Mods.

Um dieses Alleinstellungsmerkmal zu vermarkten, verkauft Motorola das Moto Z2 Play in Deutschland im Bundle mit einem JBL-gebrandeten Andock-Lautsprecher, genannt Soundboost 2, der regulär 100 Euro kostet. Uns gefällt der Klang recht gut – das war bereits beim Vorgänger der Fall, den wir ebenfalls im Test hatten. Der Sound ist laut und klar mit annehmbaren Bässen und jedem Handy-Lautsprecher überlegen. Allerdings erreicht das Moto Z2 Play inklusive Soundboost 2 recht klobige Ausmaße und passt nicht mehr angenehm in engere Hosentaschen.

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Schwächen der Erweiterungs-Module

Alternativ gibt es neue Anclipp-Rückseiten mit 3.490 mAh Akku (Moto TurboPower Pack, 69 Euro) oder mit Qi-Ladefunktionalität. Auch ein Gamepad soll kommen. Wer es einfacher mag, dockt einfache Rückseite ohne weitere Features an, um den Look des Handys zu variieren. Auf der Motorola-Homepage gibt es einen Überblick über alle Mods.

Das Modulsystem bringt – abgesehen vom etwas industriellen Look des Handys ohne Rückseite – keine Nachteile mit sich. Einige der extravaganten Mods vergrößern das Handy allerdings so sehr, dass Nutzer sie eher in einer Tasche mit sich führen werden als in der Hosentasche. Zudem ließen sich einige Mods wie der Lautsprecher theoretisch auch als externes Zubehör per Bluetooth koppeln und haben damit für uns im Vergleich nur noch eingeschränkten Mehrwert gegenüber etwa eigenständigen Bluetooth-Boxen. Zudem rutschen die Mods auf der Rückseite ein bisschen hin und her und mindern somit die sonst sehr gute Haptik des Z2 Play.

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Moto Z2 Play ist schlank und wertig

An der Verarbeitung des Moto Z2 Play gibt es wenig auszusetzen. Das Handy ist (ohne Mod) sehr schmal, und es wirkt dank der Metallrückseite wertig. Wer will, kann es zwar ohne Mods verwenden, doch dann macht es äußerlich eher einen unfertigen oder industriellen Eindruck, weil die Pins auf der Rückseite zu sehen sind und die Kamera sehr weit hervorragt. Leider verzichtet Motorola auf ein IP-67 oder -68-Zertifikat, um Schutz bei dauerndem Untertauchen in Süßwasser zu garantieren. Im Gespräch wurde uns gesagt, dass das Handy diese kleinen Unfälle wohl überstehen wird – aber darauf verlassen dürfen sich User eben nicht.

Daten überträgt es über USB-Typ-C nach USB-3.1-Standard. Eine Kopfhörerbuchse ist bei Motorola weiterhin angesagt. Auf der Vorderseite gibt es übrigens eine Fotoleuchte für Selfies – das ist eher ein seltenes Feature. Kabelloses Laden unterstützt das Gerät ohne passende Mods nicht.

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Z2 Play: Rückschritte bei Akku und Kamera

Eines der Aushängeschilder des ersten Moto Z Play war seine tolle Akkulaufzeit von fast 12 Stunden. Da der Hersteller beim Nachfolger jedoch die Akkukapazität um 15 Prozent auf 3.000 Milliamperestunden reduziert hat, liegt diese Zeit für Moto-Z2-Play-User in weiter Ferne. In unserem Online-Laufzeittest kommt das Gerät auf 9:16 Stunden. Dank Schnellladetechnik beträgt die Ladezeit nur 96 Minuten. Wer mehr Laufzeit möchte oder braucht, muss das Moto-Mod mit Zusatz-Akku kaufen.

Wir waren im Test durchaus überrascht, aber das Moto Z2 Play schneidet auch in der Digicam-Note schlechter ab als das ältere Modell. Die effektive Auflösung der 12-Megapixel-Kamera (in Linienpaaren gemessen) liegt niedriger als bei ihrem 16-Megapixel-Vorgänger, was nicht überraschend ist. Gleichzeitig messen wir jedoch auch ein höheres Rauschen und stören uns im subjektiven Sichttest am prägnanten Weichzeichner, der Texturen in Flächen teils ausradiert, aber zumindest sichtbar einebnet. Das ist besonders bei Dämmerlicht-Konditionen der Fall. Leider fehlt auch ein optischer Bildstabilisator. Unterm Strich ist die Fotoqualität zwar in Ordnung – aber nichtsdestotrotz ein Rückschritt.

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Moto Z2 Play hat ein gutes Display

Mit seinem 5,5 Zoll großen Full-HD-Display richtet sich das Moto-Z2-Play an Fans großer Bildflächen. Der Screen strahlt mit 460 cd/m² nicht spektakulär, aber ausreichend hell. Solange die Sonne nicht direkt auf die Vorderseite brennt, kann man es problemlos nutzen. Dank AMOLED-Technik lassen sich satte Farben und ein nahezu perfektes Schwarz genießen. Im Inneren arbeitet ein Mittelklasse-Prozessor mit acht Kernen, der Snapdragon 626, der solide Performance bietet. Das System reagiert flott, auch im Browser lässt sich ohne Ruckler scrollen – für mobile Gamer gibt es aber stärkere Modelle wie den Snapdragon 835.

Flott reagiert ebenso der Fingerabdruckscanner, der in der Standardeinstellung aber nicht als Hometaste dient. Denn Motorola setzt im Sinne Googles auf eine Software-Leiste. Das finden wir in diesem Fall etwas schade, da genug Platz auf dem Gehäuse für kapazitive Tasten wäre und eine Software-Leiste die effektive Bildfläche verringert, wenn sie eingeblendet ist.

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Solide Ausstattung

Über die Moto-App lässt sich das jedoch ändern und sämtliche Steuerfunktionen in die Fingerabdruck-Scanner-Taste legen. Motorola verzichtet auch bei seinen aktuellen Modellen übrigens wieder auf eine Status-LED zur Anzeige verpasster Nachrichten. Stattdessen muss man das Handy kurz antippen oder in die Hand nehmen, um das sogenannte Aktivitäts-Display zu aktivieren. Hierbei zeigt der Screen für einen Augenblick die Uhrzeit und wichtige Infos an.

Das Z2 Play funkt nur nach N-Standard im WLAN und zieht Daten mit bis zu 300 MBit aus dem LTE-Netz. Recht üppig ist der interne Speicher bemessen, der Nutzern effektiv fast 51 GByte Platz bietet. Zudem lässt er sich per Speicherkarte erweitern. Für außereuropäische Reisen oder im Geschäftseinsatz nützlich ist nicht zuletzt der Dual-Sim-Slot.

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Android 7.1 mit Update-Versprechen

Typisch für viele Motorola-Smartphones der letzten Jahre ist das fast unveränderte Android im Google Sinne. Es gibt also keine extravagent modifizierte Benutzeroberfläche oder Dutzende direkt in die Firmware gebackene Zusatzfeatures. Stattdessen erhält man ein schlankes und schnell reagierendes System, das Motorola für rund zwei Jahre oder zwei Android-Hauptversionen aktuell halten möchte. Zudem stehen monatliche Sicherheitsupdates an. Das ist prima.

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Motorola beziehungsweise der Mutterkonzern Lenovo verkauft das Moto Z2 Play im deutschen Handel zum Marktstart im Bundle mit dem Lautsprecher-Mod für 519 Euro. Der Preis fällt damit relativ hoch aus, wenn man bedenkt, dass es den Vorgänger Stand Juli 2017 für rund 300 Euro gibt.

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Wer Spaß an Motorolas Modulsystem hat und sich bereits ohne Mod eine lange Akkulaufzeit wünscht, kann ruhigen Gewissens zum ersten Moto Z Play greifen, das in unserer Bestenliste etwas besser abschneidet als sein Nachfolger und günstiger ist. Stand Juli 2017 kostet es rund 300 Euro – es ist teils aber in Angeboten für 250 Euro zu haben; das ist ein guter Preis.

So bewertet das CHIP Testcenter Handys

Im CHIP-Testcenter prüfen wir jährlich viele Dutzend Smartphones in einem aufwändigen Testverfahren. Die Handys durchlaufen ausführliche Labortests, bevor wir sie mit einer Gesamtwertung in unsere Bestenliste einordnen. Wir messen die Performance, die Akkulaufzeit, die Displaygüte, die Fotoqualität und bewerten die Ausstattung. Unsere Ingenieure und Messtechniker ergänzen die objektiven Messungen zudem um Experten-Eindrücke, beispielsweise bei der Bewertung der Verarbeitung. Alle Kategorien fließen mit dem gleichen Gesamtgewicht in die Endnote ein, weil wir sie für Smartphones gleich relevant halten. Auf Basis der Gesamtnote und des aktuellen Straßenpreises fällen wir zudem ein Preisurteil, damit Sie auf einen Blick sehen, welches Gerät am meisten für sein Geld bietet. Eine ausführliche Beschreibung unseres Handy-Testverfahrens lesen Sie hier.

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